LivingBook Katja Renzler bei uns zu Gast
Eine Lyrikerin an der Schule! Das ließ unser Schulbibliotheksteam Paulina Moser und Klaudia Niederlechner natürlich sofort aktiv werden und sie luden Katja Renzler am 28.01. in die Bibliothek ein: Im Rahmen der Aktion „LivingBook“ erzählte die Autorin/Doktorandin/Englischlehrerin der Klasse 5bS von ihrer Schreibtätigkeit.
Katja Renzler schreibt. Sie schreibt an einer Doktorarbeit, aber sie schreibt auch Literarisches, und das, wie sie sagt, bereits um 5 Uhr morgens. Sie veranschaulichte den SchülerInnen auf sehr persönliche Art, wie für sie der Schreibprozess abläuft: „Der Anfang“, so Katja Renzler, „ist ein alltägliches Bild, das ich im Kopf habe. Ein Gefühl, ein Eindruck. Und dann schreibe ich drauflos. Vielleicht überarbeite ich ein Gedicht/einen Text ein- bis zweimal. Aber wenn er dann nicht passt, dann ist er einfach nicht gut.“
Katja Renzler hat bereits einiges an Erfahrungen in der Welt der AutorInnen gesammelt. Ihre Gedichte wurden vor einigen Jahren „entdeckt“. Der skarabaeus-Verlag ist an sie herangetreten und hat sie um die Druckrechte ihrer Gedichte gefragt (und erhalten). Der Normalfall sei dies nicht, erklärte die Autorin. Normalerweise würden die SchriftstellerInnen die verschiedensten Verlage anschreiben und auf eine Antwort hoffen. Inzwischen verweist Katja Renzler auch auf Publikationen in Prosa und sie schreibt an einem Roman. Ihre Gedichte sind sehr knapp, teilweise in abgehacktem Stil und in konsequenter Kleinschreibung verfasst, ihre Prosatexte reich an Vergleichen, an Wortkreationen, an sprachlichen Überraschungen, Übertreibungen. Besonders interessant und hilfreich war es, dass die Autorin verschiedenste Texte von sich mitgebracht und den SchülerInnen der 5bS in Form von Kopien ausgeteilt hatte.
„Ich schreibe nicht leichte Kost. Ich möchte, dass die LeserInnen sich anstrengen.“ Katja Renzler bricht bewusst mit romantischen Traditionen, sie hat einen ganz eigenen Schreibstil. „Die Frage nach der Anpassung stellt sich natürlich“, gab die Autorin zu. „Im Moment stelle ich sie mir aber nicht.“
Auf die Frage, wo sie sich die Ideen für ihren Schreibprozess hole, antwortete Katja Renzler: „Ich lese mindestens eine Stunde pro Tag. Besonders aus Kurzgeschichten hole ich mir viele Inputs.“
Am Ende der Stunde ermutigte die Autorin die anwesenden SchülerInnen, eigene Gedichte oder Texte zu verfassen: „Versucht zu schreiben! Man kann immer und überall ein paar Zeilen notieren! Es gibt einige literarische Magazine, denen man die eigenen Versuche schicken darf. Und wer weiß, vielleicht wird etwas von euch gedruckt!“
Text: Ingrid Gatterer ; Foto: Pauline Moser